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Inhalt des Beitrags:

Sklerosierung der Venen – Krampfadern veröden

Allgemeine Information zur Sklerosierung

Die Varicosis (Krampfader) stört nicht nur kosmetisch. Sie verursacht durch Stauungsbeschwerden Müdigkeit, Wadenkrämpfe, Hautveränderungen und wiederholt Venenentzündungen bis zur Entwicklung eines Geschwürs am Unterschenkel (venöses Ulcus). Dieses Geschwür kann immer wieder aufbrechen und an Größe zunehmen, so dass eines Tages nicht mehr erfolgreich behandelt werden kann. Im Anfangsstadium der Venenerkrankung kann versucht werden, die Venen zu veröden (sog. Krampfadern veröden). Diese Krampfader Verödung (Sklerosierung) ist jedoch nur bei kleinen oder kleinsten Venen ("Besenreiser") erfolgreich, bei voll ausgebildeten Krampfadern ist ein dauernder Erfolg kaum zu erwarten. Das gleiche gilt bei ausgeprägter Varicosis für Behandlungsmaßnahmen, wie das Tragen eines Gummistrumpfes und die Gabe von Medikamenten.

Zur Operation können wir aber nur raten, wenn das tiefe Venesystem intakt ist. Dazu Bedarf es eingehender Untersuchungen, z. B. Plethysmografie, der sonographischen (Duplex) oder röntgenologischen (Phlebographie) Darstellung des Venesystems.

Unser Blut versorgt Zellen, Muskeln und Organen über die Arterien mit Nährstoffen. Über die Venen wird das mit Abfallstoffen beladene Blut zum Herzen und zu den Entgiftungsstationen im Körper geleitet. Nur wenn dieser Kreislauf ausreichend funktioniert, kann der Mensch leben und gesund bleiben.

Beim Sitzen, Stehen und Gehen muss das Blut in den Bein-Venen "bergauf" fließen. Dieses Transportproblem wird von gesunden Venen mit Unterstützung der Wadenmuskulatur spielend bewältigt. Bei kranken Venen kommt es jedoch zur Stauung in den Beinen.

Das bewirkt die Stauung des Blutes:

  • Entstehung von Krampfadern
  • Beinschwellungen, Ödeme
  • Beingeschwüre, offene Beine
  • Thrombosegefahr

Wie können Stauungen in den Beinen vermieden werden?

  • Durch Bewegen der Wadenmuskeln (Gehen, Fußwippen) wird das Blut in den Venen in Richtung Herz gepumpt. Diese Funktion nennt man "Muskelpumpe"
  • Durch Hochlagern der Beine
  • Durch Tragen von medizinischen Kompressionstrümpfen oder Kompressionsverbänden

Praktische Ratschläge zur Vorbeugung von Krampfadern

Wie kaum bei einer anderen Krankheit kann der Patient vorbeugend etwas gegen den Ausbruch eines Venenleidens unternehmen und den Arzt bei der Behandlung der Krankheit unterstützen.
Dazu folgende praktische Ratschläge:

  • Meiden Sie Wärme über 28°, d. h. keine Sonne, keine Sauna, keine Warmflaschen und nicht heiß baden
  • Duschen Sie die Beine, vor allem die Füße und Unterschenkel, 2mal täglich ab. Das Wasser sollte nicht eiskalt sein, sondern als angenehm empfunden werden (16-18°). Die Duschzeit sollte 5 bis 10 Minuten betragen. Bei Herzschwäche und Arthrose ist aber Vorsicht geboten und vorher der Haus- bzw. Facharzt zu befragen.
  • Meiden Sie stehende und sitzende Tätigkeiten von mehr als eine Stunde. Wenn sich das nicht vermeiden lässt, laufen Sie zwischendurch ein paar Schritte oder machen Sie Zehenstandsübungen.
  • Auch Sport sollten sie treiben, wie: Laufen, Schwimmen, Radfahren
  • Lagern Sie bei Schwellungen die Beine nachts hoch. Dabei soll das Fußende des Bettes hochgestellt werden. Schlecht ist es, wenn man nur einen Keil unterlegt, denn dabei wird das Knie zu sehr gestreckt.
  • ÜBERGEWICHT BEKÄMPFEN – Übergewicht belastet Herz, Arterien und Venen. Vermeiden Sie häufiges, schweres Heben und alles, was mit Pressen zu tun hat (z. B. Kraftsport). Achten Sie auf weichen Stuhlgang, deshalb trinken Sie ausreichend, vor allem in der warmen Jahreszeit, mindestens 2 Liter täglich.
  • Tragen Sie geeignetes Schuhwerk, je flacher der Absatz, umso besser. Absätze höher als 6-8 cm sind schädlich für Ihre Venen und Beine. Barfußgehen so oft wie möglich!
  • Nehmen Sie die Pille nur nach vorheriger Rücksprache und laufender Kontrolle Ihres behandelnden Frauenarztes. Bei neuauftretenden Beschwerden, insbesondere langhaltender "Muskelkater" oder außergewöhnliche Schwellung der Beine, Husten, Atemnot, Schwindel über Tage anhaltend, sofort den Arzt benachrichtigen.

Das ästhetische Bein

Krampfadern (Varizen) treten häufig bereits bei jüngeren Menschen auf. Zunächst fällt die Erweiterung der oberflächlichen Beinvenen auf. Im Laufe von Monaten oder Jahren kann es zu Hautveränderungen mit dunklen Hautverfärbungen (Pigmentierungen), zu Venenentzündungen und schließlich zu schlecht- heilenden Unterschenkelgeschwüren kommen. In den Krampfadern sammelt sich eine große Menge von Blut, wodurch es zu einer Verlangsamung des zum Herz zurückfließenden Blutstromes kommen kann. Es wird dadurch die Entstehung von Thrombosen (Blutgerinnsel) und Embolien (Verstopfung eines Blutgefäßes durch ein verschlepptes Blutgerinnsel) begünstigt. Bei oberflächlichen Krampfadern, den sogenannten Besenreiser- oder retikulären (netzförmigen) Krampfadern stehen diese Risiken nicht im Vordergrund. Der häufig störende Anblick (die "Ästhetik") stellt hier den Antrieb zur Behandlung dar.

Behandlungsmöglichkeiten

Elastische Verbände und Kompressionsstrümpfe stellen die Grundlage der Behandlung eines ausgeprägten Krampfaderleidens dar. Zusammen mit physikalischen Maßnahmen (z.B. Kneip Güssen) und in Ergänzung durch medikamentöse Behandlung (Salben, Tabletten) können die Beschwerden gelindert, nicht aber das Krampfaderleiden beseitigt werden.

Die Operation kommt insbesondere bei Krampfadern mit größerem Durchmesser und bei Klappenfunktionsstörungen in Betracht. Dabei werden Krampfaderabschnitte entfernt und die Verbindungen zu den tiefen Beinvenen unterbunden. Die Operation bedeutet einen größeren Eingriff. Sie fordert in der Regel eine anschließende Nachbehandlung und kann sichtbare Narben hinterlassen. Bei großen (Stamm-) Krampfadern und Venenklappenstörungen lässt sich eine Operation meist nicht vermeiden. Um einen Eingriff so schonend wie möglich zu gestalten, werden Nebenäste der Krampfadern dabei gezielt belassen, um sie anschließend z.B. im Rahmen einer Verödungsbehandlung durch wenige Nadelstiche zu beseitigen. Diese Restkrampfadern und die gelegentlich auftreten Astkrampfadern sind neben den erwähnten Retikulären- (netzartigen) und Besenreiserkrampfadern am besten für die Verödungstherapie geeignet.

Die Verödung setzt voraus, dass der Blutrückfluss zum Herzen in den tiefen Beinvenen nicht behindert ist. Da dies in Ihrem Fall durch sorgfältige Untersuchung ausgeschlossen werden konnte, raten wir zur Verödungsbehandlung.

Krampfadern veröden (Sklerosierung) - Die Durchführung

  • Sie bekommen meist vor der ersten Behandlung einen Kompressionsstrumpf rezeptiert, den Sie 2 Tage vorher schon tragen, um sicher zu sein, dass er gut passt.
  • In einer meist mehrmaligen Behandlung werden die Krampfadern punktiert. Anschließend wird ein Verödungsmittel in die Krampfadern eingespritzt. Es bewirkt, dass sich die Gefäßwände der Krampfadern verkleben. Nach der Einspritzung wird ein Kompressionsverband angelegt.
  • Gleich nach der Verödungsbehandlung sollten Sie etwa eine halbe Stunde umhergehen. In der Regel können Sie nach dieser Behandlung Ihre Berufstätigkeit und die Arbeit im Haushalt sofort wieder durchführen. Es liegt durchaus im Interesse der Behandlung, dass Sie in Bewegung bleiben. Merken Sie sich den Satz: Gehen und Liegen sind gut, Stehen und Sitzen sind schlecht.
  • Nur, wenn Sie bereits einen Kompressionsstrumpf haben, können Sie in der Regel, wenn Ihr Arzt Ihnen nicht etwas anderes empfiehlt, den Verband am gleichen Abend (erst im Bett) abwickeln.
  • Am nächsten Morgen und an den folgenden Tagen tragen Sie den Kompressionsstrumpf konsequent stets außerhalb des Bettes. Vergessen Sie keinesfalls, zur nächsten Sitzung Ihre Binden wieder mitzubringen.
  • Nach abgeschlossener Behandlung müssen Sie Ihren Strumpf 4-6 Wochen tagsüber regelmäßig tragen.
  • Eine Kontrolluntersuchung erfolgt 2 - 5 Tage nach der Verödungssitzung. Eine Funktionskontrolle der Venen erfolgt nach drei bis sechs Monaten.

Mögliche Komplikationen durch eine Verödungsbehandlung sind selten

  • Wenn bei der Einspritzung Teile des Verödungsmittels neben das Blutgefäß gelangen, kann es zu örtlichen Entzündungen und, sehr selten, auch einmal zu einer Geschwürbildung kommen(< 0,4%).
  • Ein gewisses Spannungsgefühl in der ersten Nacht im Verödungsbereich ist dagegen normal.
  • Allergische Reaktionen durch das Verödungsmittel und Klebeverbände sind sehr selten (<0,5%).
  • Oberflächliche Venenentzündungen können gelegentlich auftreten. Oft genügt es dann das geronnene Blut durch einen Einstich zu entleeren (4-6%).
  • In einem Teil der Fälle kommt es zu bleibenden, leicht bräunlichen Hautverfärbungen (Pigmentierung) im Bereich der verödeten Krampfadern(<1%).
  • Extrem selten kann es zu einer tiefen Beinvenenthrombose kommen(<0,1%).
  • Noch seltener kann es, nur durch eine versehentliche Einspritzung in eine Schlagader, zum teilweise schwerwiegenden Gewebsuntergang kommen. Um weitere Risiken bei der Durchführung des Eingriffs möglichst auszuschalten, bitten wir Sie die noch nicht erwähnten Erkrankungen Ihrem Arzt mitzuteilen.

Die Sklerotherapie ist zurzeit noch die populärste traditionelle Behandlungsmethode von Krampfadern. Weiterentwickelte Technologien lassen in der Zukunft auf zusätzliche Möglichkeiten hoffen, in großen (Krampfadern), mittleren und kleinen Gefäßen (Besenreiser).

Für die Therapie der Krampfadern gibt es bereits hervorragende Möglichkeiten

große Krampfadern/Varizen

  • Varizenoperation: Stripping
  • Kryostripping
  • Lasertherapie (endoluminal)von innen
  • CHIVA – die venenerhaltende Alternative zum Stripping
  • Venous-Closure Verfahren – ein "radiofrequency energie" Verfahren
  • Venenklappenrekonstruktion
  • "Perforans"-Chirurgie: Durchtrennung von den Verbindungsvenen zwischen tiefen und oberflächlichen Beinvenen
  • Minichirurgische (Phlebektomie) Venenentfernung
  • Trivex: Unter Einsatz einer sehr starken Lichtquelle können die geschädigten Venen exakt lokalisiert und mit einer motorgetriebenen Fräse effizient und minimalinvasiv entfernt werden.

mittlere/netzartige Krampfadern

  • Sklerosierung
  • Laser-,Lichttherapie von außen

kleine Krampfadern/Besenreiservarizen

  • Sklerosierung
  • Heat-Sklero (neu)
  • Lasertherapie von außen

Wie sie sehen gibt es unglaublich viele Möglichkeiten und Kombinationstherapien für ihr Bein. Leider haben nur sehr wenige Zentren dieses Equipment. Sie können sich z.B. in ihrer Stadt bei einem Phlebologen kundig machen, wo sie hingehen können.

Können Komplikationen auftreten?

Trotz größter Sorgfalt kann es vereinzelt zu Komplikationen kommen.
Zu nennen sind

  • Hautveränderungen wie bleibende Verhärtungen oder auch dunkelbräunliche Verfärbungen
  • Entzündungen und Bildung von Blutgerinnseln in oberflächlichen Venen; in diesem Fall kann ein Einstich und das Ausdrücken des Gerinnsels erforderlich werden

Sehr selten sind

  • Eiterungen an der Einstichstelle, Entstehung von Geschwüren oder Absterben von Gewebe. wenn das Verödungsmittel in das benachbarte Gewebe gelangt; in diesem Fall können weitergehende Behandlungsmaßnahmen erforderlich werden. Die Wundheilung ist dann verzögert, in der Folge kann eine störende und berührungsempfindliche Narbe entstehen.
  • Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) im tiefen Venensystem mit der eventuellen Gefahr einer Lungenembolie.
  • Überempfindlichkeitsreaktionen auf das Verödungsmittel oder auf Pflaster, die sich als Brech-, Nies- und Juckreiz, Hautausschlag oder ähnliche leichte Reaktionen äußern.
  • Schwere allergische Reaktionen, wie z.B. ein Kreislaufkollaps bis hin zum Schock, die eine stationäre Behandlung erfordern und schwere bleibende Schäden hinterlassen können, sind äußerst selten.
  • Dauerhafte Schwellungen des Beines

Worauf ist zu achten?

Sie sind nach dem Eingriff voll belastbar und können Ihrer normalen Tätigkeit nachgehen. Es ist für eine erfolgreiche Behandlung förderlich, wenn Sie sich viel bewegen und möglichst wenig sitzen oder stehen. Wenn eine Veranlagung dazu besteht, können sich nach dem Eingriff wieder neue Krampfadern bilden. Um vorzubeugen und somit das Ergebnis der Behandlung zu verbessern, sind Sie aktiv gefordert.

Wir empfehlen

  • viel Bewegung (Radfahren, Spazierengehen, Schwimmen)
  • keine einengenden Kleidungsstücke an den Beinen
  • Tragen von Stütz- und Kompressionsstrümpfen
  • keine Wärme in Form von Wechselbädern, Sauna, etc.

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