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Ultrathermie | Mit Hitze gegen starkes Schwitzen

Eine Methode, wie sich übermäßiges Schwitzen wirksam behandeln lässt, hat der Bochumer Dermatologe Dr. Darius Alamouti entwickelt. Seine Ultrathermie-Therapie, die die Schweißdrüsenproduktion der Patienten normalisiert, wirkt schnell und dauerhaft. Noch dazu ist seine Methode günstig. Für Menschen, die unter der so genannten Schwitzkrankheit (Hyperhidrosis) leiden – und das sind bis zu sieben Millionen BundesbürgerInnen –, ist jeder Tag wie ein Spießrutenlauf. Selbst mit penibler Hygiene und Deos lässt sich der üble Schweißgeruch nicht unterdrücken – entsprechend stark sind die sozialen Folgen und der Leidensdruck der Betroffenen.

Therapieform

Nach zehn Jahre Forschung hat nun Dr. med. Darius Alamouti eine wirksame ultrathermische Behandlungsmethode bei Hyperhidrosis vorgestellt. Der Dermatologe, der in der Haranni Clinic in Bochum praktiziert, betäubt dabei lokal die Achsenregion des Patienten und injiziert dann eine speziell erhitzte Kochsalzlösung mithilfe einer erhitzten Mikrodosierspritze intrakutan entlang den sichtbar gemachten Drüsenöffnungen, um die Drüsenproteine zu denaturieren und die Schweißproduktion zu verhindern.

Anhaltend wirksam

Die ultrathermische Behandlung dauert lediglich eine Viertelstunde. Schon am Tag danach spüren die Patienten, dass sie nun nur noch im normalen Umfang schwitzen. Alamoutis Reihen- und Langzeituntersuchungen belegen, dass die Wirkung Jahre anhält. Entsprechend zufrieden reagieren die Patienten auf seine Therapiemethode, auch weil außer leichten Schwellungen oder ggf. kleinen Brandblasen am Behandlungstag keine Nebenwirkungen feststellbar sind.

Kaum Alternativen

„Die von mir entwickelte und eingesetzte Ultrathermie-Behandlung ist nicht nur erfolgreich, sondern auch vergleichsweise sanft und günstig“, resümiert Dr. Darius Alamouti die Vorteile seiner Methode. Da viele anderen Behandlungsformen der Schwitzkrankheit kaum wirken, gibt es nach Ansicht des Bochumer Dermatologen alternativ zurzeit die vergleichsweise teuere und nur maximal neun Monate anhaltende Botox-Therapie, die auch für diesen Einsatz zugelassen ist. Verbreitet ist auch die subkutane Schweißdrüsenkürettage. Dabei werden operativ die zu den Schweißdrüsen führenden Nervenausläufer durchtrennt und die Drüsen teils zerstört. „Allerdings wird damit meistens keine völlige Trockenheit erreicht. Ferner besteht eine höhere Rückfallprognose“, kritisiert Darius Alamouti.

Neue Anwendungsbereiche zu erwarten

Erste Erfahrungen weiterer Studien – etwa bei der Faltenbehandlung, der Minimierung von Fettgeschwülsten, der Warzenbehandlung und der Beruhigung von Nervenimpulsen – zeigen, dass im Laufe der nächsten Jahre weitere Indikationsgebiete für seine minimal-invasive ultrathermische Behandlungsmethode folgen dürften.

Ultrathermie zur Normalisierung der zu starken Schweißdrüsenproduktion

Zwischen 5-10% der Bevölkerung hat eine lokale oder generalisierte Schweißdrüsenüberproduktion (Hyperhidrose), welche zu starken sozialen Problemen führt.

Ein Zufallsbefund im Jahre 2006 bei der Therapie der feinen Gefäßerweiterungen oberhalb und unterhalb der Brust (Sahlischer Venenkranz) zeigte, dass bei der Sklerosierung der Besenreiser mit erhitzten Polidocanol es gleichzeitig zur Minimierung der Schweißdrüsenproduktion kommt.

Im Herbst 2007 wurde eine Einzelversuchsreihe (10 Personen) durchgeführt.
Die rechte Achsel wurde in 5 Quadranten eingeteilt: 0,5% Aethoxy mit 0°C, 50°C, 60°C, 70°C und 80°C. Die linke Achsel wurde ebenfalls in 5 Quandranten eingeteilt: 1% Aethoxy mit 0°C, 50°C, 60°C, 70°C und 80°C. Jeder Patient erhielt einen Minor’schen Schweißtest und Photodokumentation. Nach dem die Region lokal betäubt wurde, injizierten wir die Lösungen mit einer speziell erhitzbaren Mikrodosierspritze intrakutan entlang den sichtbar gemachten (durch den Minor’schen Schweißtest) Drüsenöffnungen. Therapiezeit: 15 Minuten. Nebenwirkungen: Schwellungen, welche einen Tag anhielten und ggf. kleine Hämatome oder kleine Brandblasen bedingt durch die Einspritzung waren zu beobachten. Die Wirkung war am nächsten Tag schon für die Patienten zu spüren, was sich in der Patientenzufriedenheit deutlich zeigte. Wirkungsdauer über 1 Jahr (ob die Wirkung noch länger anhält, muss die Zeit zeigen). Die Erwärmung der Injektionsspritzen ist mit den Spritzen und Thermostat „Ultra Thermal Unit“ (UTU) durchgeführt worden. Ergebnisse (Sommer 2008) zeigen, dass sogar eine rein erhitze Kochsalzlösung die Drüsenproteine denaturieren lassen. Seit dem wurden alle Patienten nur noch mit einer erhitzten Kochsalzlösung behandelt.
Optimale Temperatur: 80°C.
Optimale Injektionstiefe: Dermis.
Optimale Injektion: Quaddelbildung alle 4 mm.

Überblick:

Das übermäßige Schwitzen stellt ein sehr häufiges sozioökonomisch bedeutendes Problem dar. Unsere Patienten mit der Hyperhidrosis axillares Grad III fühlen sich sehr stark belastet und haben einen hohen Leidensdruck. Die axillären Schweißflecken stigmatisieren und führen zu Verfärbungen der Kleidung. Sozialer Kontakt wird immer mehr gemieden. Aluminiumchloridhaltige Externa haben Sie meistens erfolglos ausprobiert mit dem Ergebnis von Hautreizungen und wenig Effekt. Salbeipräparate und Eichenrindenextrakte sind nur bei leichter Form effektiv (Grad I) – haben bei Ihnen auch kaum Effekt. Orale Anticholinergika haben ausgeprägte Nebenwirkungen und die Iontopherese ist nur bei der palmoplantaren Form (wenn überhaupt) effektiv (Hautarzt 2004 und „Hyperhidrosis“ von R. K. Achenbach Steinkopf Verlag 2004). Die Sympathektomie führt in bis zu 90% der Fälle zu einem kompensatorischen Schwitzen. Somit bleibt zur Zeit nur die Botox Therapie (hat die Zulassung für die Hyperhidrosis) und die subkutane Schweißdrüsenkürettage (seit ca. 1990 als Operationstechnik zugelassen). Von einer Teilexzision und offenen Schweißdrüsenkürettage ist bei der starken Narbenneigung abzuraten.

In Hinblick darauf, dass die Ultrathermie eine minimal-invasive, kostengünstige und für den Arzt mit geringen Anschaffungskosten verbundene Therapie ist, könnte Sie eine gute Alternative der Schweißdrüsentherapie darstellen.

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