Piercing — ein Ausflug in die Geschichte
Piercing (aus dem Englischen "to pierce = durchstechen/durchbohren" und Altfranzösischem "percier") ist eine der ältesten Formen des Körperschmucks und der Körperkunst. Schon in der Antike wurden Holz-, Knochen- oder Metallstäbe durch die Haut gestochen und dienten als Erkennungszeichen, ob Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder Angabe des gesellschaftlichen Status.
Die Piercings der Naturvölker hatten in der Frühzeit eine rituelle Bedeutung (Nasenpiecring für gutes Gespür, Lippenpiercing für Mitspracherecht, Schutz vor bösen Geistern, Entrinnen der Seele) und dienten als Vorlage für die meisten heutzutage gestochenen Piercings.
Anfang der 80er entdeckte die Bewegung der modernen Wilden das Piercing für die Verschönerung des eigenen Körpers, nach Vorbild der "wilden" Völker.
In den frühen 90er Jahren sah man Piercings überwiegend in der Punk- und Sadomaso-Szene, es dauerte aber nicht lange, bis das Piercing in der westlichen Kultur gesellschaftsfähig wurde. Man sieht also, die Geschichte des Piercing lässt sich von der Antike bis zum heutigen Zeitpunkt verfolgen.
Bereits 2003 war mehr als jeder zehnte Deutsche tätowiert: Fast 10 Prozent der Deutschen ist tätowiert und 5,5 Prozent gepierct. Bei Männern sind Tattoos beliebter als Piercings: 10,5 Prozent haben ein Tattoo, lediglich 2,6 Prozent Ringe und Knöpfe im Körper (Quelle: Ärzte Zeitung).