Mikroglia – Was versteht man darunter?
Mikroglia sind die Immunzellen des Gehirns, die es vor Verletzungen und Krankheiten schützen. Mikroglia erkennen, wenn etwas schiefgelaufen ist, und leiten eine Reaktion ein, die den toxischen Wirkstoff entfernt und/oder die toten Zellen beseitigt. Somit sind Mikroglia die Beschützer des Gehirns. Bei neurodegenerativen Erkrankungen wie der Alzheimer-Krankheit kann die Situation jedoch anders sein – es gibt Hinweise darauf, dass Mikroglia hyperaktiviert werden können, was eine Neuroinflammation fördert, die zu den charakteristischen toxischen Proteinablagerungen führen kann, die bei Alzheimer auftreten (Amyloid-Plaques und neurofibrilläre Knäuel). Schließlich zeigen neuere Arbeiten, dass Mikroglia eine Rolle im sich entwickelnden Gehirn spielen. Das normalerweise viel mehr Synapsen geschaffen, als benötigt werden, und nur die stärksten und wichtigsten überleben. Mikroglia tragen direkt zu diesem synaptischen "Beschneidungs-Prozess“ bei, indem sie die als unnötig markierten Synapsen auffressen.