Gynäkomastie, Männerbrust, Brüste beim Mann, Schwellung der männlichen Brust
Eine Vergrößerung der männlichen Brustdrüse (ein- oder beidseitig) nennt man Gynäkomastie. Im Laufe der Pubertät kann es zu einer Anschwellung einer oder beider Brustdrüsen kommen, welche sich aber in der Regel auch ohne Behandlung nach einiger Zeit wieder zurückbilden. Bei Erwachsenen unterscheidet man zwei Arten von Gynäkomastie, die echte Gynäkomastie und die falsche Gynäkomastie.
Echte Gynäkomastie
Die Brustdrüsen vergrößern sich durch die Vermehrung des Drüsengewebes
Falsche Gynäkomastie
Vergrößerung der Brustdrüsen durch Fetteinlagerungen
Ursachen einer Gynäkomastie
Eine der häufigsten Ursachen einer Gynäkomastie beider Brustdrüsen ist ein zu hoher Anteil des weiblichen Hormons Östrogen im Körper. Für die Überproduktion kann eine Störung des Hormonhaushaltes, Nebenwirkungen bestimmter Medikamente, eine Leber-, Nebennieren- oder Hodenerkrankung verantwortlich sein. Nach der Behandlung der Krankheit bzw. nach einem Medikamentenwechsel schwellen die Brustdrüsen meist von allein wieder ab.
Bei einer einseitigen Gynäkomastie liegt meistens keine Krankheit vor sondern eine gutartige Wucherung von Fett- und Bindegewebe der Brust. Solche Schwellungen bilden sich im Normalfall ohne Behandlung zurück, was allerdings Jahre dauern kann. Selten ist eine bösartige Wucherung für eine Gynäkomastie verantwortlich.
Der Eingriff bei einer Gynäkomastie
Ein operativer Eingriff erfolgt in der Regel bei einer starken psychischen Belastung durch die Gynäkomastie, bei Spannungs- oder Berührungsschmerzen der Brust sowie bei der einer gut- bzw. bösartigen Wucherung.
Der Eingriff kann unter örtlicher Betäubung oder Narkose erfolgen. Hierbei wird durch einen kurzen Schnitt von ca. 2mm am Brustwarzenhof das Drüsengewebe und überschüssiges Körperfett entfernt, wobei die Brustwarze erhalten bleibt (subkutane Mastektomie). Größere Komplikationen sind sehr selten, die subkutane Mastektomie ist heute ein Routineeingriff. Neben leichten Nachblutungen können Schwellungen nach dem Eingriff entstehen, welche innerhalb von ein paar Tagen von selbst abheilen. Weiter kann es in den ersten Wochen zu Hautverfärbungen und einer verminderten bzw. erhöhten Berührungsempfindlichkeit kommen. Die Empfindlichkeit der Brustwarze kann allerdings für immer beeinträchtigt bleiben.