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Hirsuties papillaris vulvae

Definition Hirsuties papillaris vulvae


Hirsuties papillaris vulvae bezeichnet man die sehr seltene vorkommende anatomische Veränderung - ähnlich dem männlichen Hirsuties papillaris coronae glandis oder Hornzipfel - im Bereich des äußeren weiblichen Genitals (Vulva).

Anders als bei der chaotischen Verteilung von Feigwarzen (Condylome) sind die vestibulären Papillen eher symmetrisch und linear angeordnet, sie verfügen über eine rosa Färbung ohne weißliche Stellen. Die Beschaffenheit ist weich.

Sie treten auf im Bereich des Scheidenvorhofs, dem Vestibulum vaginae (von kleinen Schamlippen eingeschlossen), daher ja auch die Bezeichnung vestibuläre ("im Gleichgewicht") Papillen oder Micropapillomatosis labialis ("Lippen").

Therapie der Hirsuties papillaris vulvae

Bei Hirsuties papillaris vulvae handelt es sich NICHT - wie oft angenommen wird - um Warzen, Missbildungen, sexuell übertragbare Krankheiten, oder etwa Symptome einer mangelnden Hygiene. Bei Hirsuties papillaris vulvae spricht man von einem harmlosen Atavismus (Auftreten von überholten anatomischen Merkmalen). Dieser ist weder ansteckend, sondern höchstens vererbbar. Hornzipfel sind nicht etwa mit Condylome, Feigwarzen oder HPV-Viren zu verwechseln. Hirsuties papillaris vulvae haben keinen Krankheitswert und eine medizinische Notwendigkeit für die Entfernung ist daher nicht gegeben.
Außer die Hornzipfel sind entzündlich (Sensibilitätsstörung, geschwollen, blutend) verändert durch physikalische Reize, dann besteht eine medizinische Indikation zur Entfernung der Hornzipfel.

Auf Wunsch können Hirsuties papillaris vulvae ohne größeren Aufwand mit einem Mikroelektrokauter oder einem Laser entfernt werden. Beide Behandlungsmethoden der Entfernung sind nicht schmerzhaft. Es entstehen nur geringe Beschwerden bei der Betäubung mittels einer betäubenden Salbe, die die zu bearbeitenden Stellen unempfindlich macht.

Literaturhinweise zu Hirsuties papillaris vulvae

  1. Altmeyer P et al. (1982) Hirsuties papillaris vulvae (Pseudokondylome der Vulva). Hautarzt 33: 281-283
  2. Moyal-Barracco M et al. (1990) Vestibular papillae of the vulva. Arch Dermatol 126: 1594-1598

Studien zu Hirsuties papillaris vulvae

"Normal findings in vulvar examination and vulvoscopy", Br J Obstet Gynaecol. 1997 Mar;104(3):320-324
Hier trat auch selten eine Micropapillomatosis labialis vulvae (auch Hirsuties vulvae, Hirsuties papillaris vulvae, vestibuläre Papillen oder Pseudokondylome der Vulva genannt) auf.

Synonyme

Pseudocondylomata of the vulva; pruritic vulvar squamous papillomatosis; vestibular papilla

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