Fettunterspritzung, Fetttransfer, Eigenfett
Fetttransfer mit Eigenfett
Bedingt durch den Alterungsprozess kommt es zum Untergang des Fettgewebes. Betroffene Regionen sind z. B. die Schläfe, die Oberlippe, die Wange, die Nasenlippenfalte und die Zornesfalte. Nicht nur der Ersatz geschwundener Strukturen sondern auch die Verstärkung vorhandener Strukturen, wie die Wangenknochen ist ein Einsatzgebiet der Fetttransplantation. Nicht nur normale Gesichtsstrukturen können hiermit behandelt werden sondern auch angeborene Unregelmäßigkeiten und nach Unfällen, nach Gesichtsknochenbrüchen, Korrekturen nach Lippenspalten und nicht entwickelte Gesichtsbereiche.
Die Absaugung und Wiedereinspritzung von eigenem Fettgewebe ist entstanden als Nebeneffekt der Fettabsaugung. Das oberflächliche Fettgewebe wird mittels einer groben Nadel in den Defekt hineingespritzt; sogar eine Überkorrektur wird erwartet, wonach dann eine Modellierung (mit den Fingern wird es zu Recht geformt) des Implantates folgt. Diese Prozedur wird meistens unter Lokalanästhesie vollzogen. Im Gegensatz zu vielen anderen Füllmaterialien wird das eigene Fett in das subkutane Gewebe oder sogar intramuskulär injiziert. Bis heute sind keine Kontraindikationen bekannt.
Bis zu 70 % des eigenen Fettgewebes bleibt bis zu Jahren an der Injektionsstelle. Mehrere Wiederholungsinjektionen bessern die maximale Korrektur meistens und oft für permanent. Das beste Ergebnis erreicht man nach der zweiten bis dritten Injektion.
Was sind die beliebtesten Stellen eines Fetttransfers:
- Nasolabialfalten / Wangen
- Brust
- Eingefallen Hautdefekte nach OP
Tipp:
Die optimale Injektionsmenge an Eigenfett für die Ausformung kann vom Arzt bereits vor der OP herausgefunden werden. Hierzu unterspritzt der Operateur die zu verändernde Partie einfach mit Kochsalz, bis die entstehende Ausformung der Vorstellung des Patienten entspricht. Die eingespritzte Menge Kochsalz wird für die spätere Fettinjektion festgehalten. Das Kochsalz wird innerhalb weniger Stunden wieder abgebaut. So kann der Patient vor dem eigentlichen Eingriff die Veränderung selber bestimmen und hilft, die exakt benötigte Injektionsmenge festzulegen. Wichtig nach der OP: In den ersten drei Tagen sind die behandelten Bereiche zur Abschwellung mit kalten Kompressen zu kühlen.
Nebenwirkungen beim Fetttransfer:
- Anschwellung ein bis zwei Wochen postoperativ, welche in manchen Fällen bis zu 2 Monaten anhalten kann.
- Infektionen können auftreten, als auch sichtbare Unregelmäßigkeiten/Knoten.
- Blutergüsse sind selten.
- Wandern der Fettimplantate kann bei starker Mimik erfolgen (selten)
- Nerven-/Gefäßverletzungen kommen heute fast nicht vor, weil nur noch stumpfe Kanülen benutzt werden.
- Falls zu große Fettvolumen implantiert wurden, können sich Öl-Zysten bilden.
Brustvergrößerung mit Eigenfett
Die Behandlung setzt sich aus 2 Teilen zusammen. Im ersten Schritt wird körpereigenes Fett unter örtlicher Betäubung, der sogenannten Tumeszenz Lokalanästhesie, von einer Körperstelle wie Oberschenkel, Hüfte , Beine oder Bauch entnommen und getrennt (Trennung von anderen Gewebsbestandteilen und Flüssigkeiten).
Voraussetzung für eine derartige Methode des Brustaufbaus ist natürlich ein “Zuviel an Fett“ an anderer Stelle der Körpers. Tatsächlich ist dies die einzige Einschränkung, aber gleichzeitig auch ein zusätzlicher Vorteil für Frauen, die wir mit dieser Eigenfett-Methode behandeln. Denn, um die Brust mit der neuen Technik ästhetisch zu modellieren und aufzubauen, wird im Gegenzug eine weitere Problemzone des Körpers durch Fettabsaugung behandelt. Ein effektives 2 in 1 Prinzip.
Das Eigenfett wird dann, nach einer örtlichen Betäubung mit feinen Spezialkanülen direkt unter die Brusthaut und hinter die Brustdrüse injiziert.
Da sich das Fett zu einem gewissen Prozentsatz wieder abbaut, wird natürlich eine höhere Menge (falls vorhanden) als für das gewünschte Endergebnis implantiert.
Es entsteht eine natürlich geformte Brust. Die Fettzellen bleiben zu 70-80% vital, so dass das Ergebnis nach ca. 6 Wochen dauerhaft ist. Im Laufe der Jahre kommt es natürlich zu normalen Fettabbau/-umbauprozessen. Sichtbare Narben (außer den beiden Einstichen von 2 mm pro Seite) entstehen bei der Brustvergrößerung mit Eigenfett nicht. Dehnungsstreifen werden aufgepolstert und somit verkleinert.
Der Eingriff kann auch mehrfach angewendet werden. Dies ist dann erforderlich wenn mit der Brustvergrößerung mit Eigenfett größere Volumina (mehr als 250 ml pro Seite) erreicht werden sollen, oder wenn das verbliebene Volumen nicht ausreicht.
Die Komplikationsrate ist sehr gering, da es sich bei Eigenfett zum einen nicht um ein Fremdmaterial handelt und zum anderen keine aufwändige Operation nötig ist. Außerdem können mit dem Füllmaterial gezielt Asymmetrien viel einfacher angeglichen und bestimmte Areale, wie das Decolleté, besser betont werden. Allergien oder Fremdkörperreaktionen sind ausgeschlossen.
Der eigentliche Fetttransfer dauert bis 30 Minuten und kann ambulant erfolgen.
Die Betäubung an der Entnahmestelle dauert bis 1,5 Stunden.
Die behandelte Körperregion ist in den ersten 24 bis 48 Stunden, je nach Umfang des Eingriffs auch bis zu zwei Wochen nach dem Eingriff, gerötet, geschwollen und kann jucken. Sie sollten in dieser Zeit auf Sport, Sauna und Solarium verzichten.
In der ersten Woche wird ein spezielles Tape getragen.
Für einige Wochen muss ein Spezial-BH getragen werden.
Indikation für Eigenfettbrustaufbau:
- Frauen, die herkömmliche Implantate nicht wünschen oder nicht vertragen
- Wenn eine maßvolle Vergrößerung der Brustvolumens gewünscht wird
- Zur Korrektur eines verhältnismäßig leichten Hängebusens
- Wenn die Brust im oberen Bereich zu flach abfällt
- Bei angeborener oder erworbener Brust-Asymmetrien
- Frauen die eine Fettabsaugung wünschen und bei Gewichtsverlust nicht immer zuerst an der Brust abnehmen möchten
- wenn Silikonimplantate sich auf der Brusthaut abzeichnen und Kaschiert werden sollen
- Anhebung der Brust um die Entzündungen in der Brustfalte zu minimieren