Anorexia nervosa - Ursachen, Symptome, Behandlungen
Anorexia nervosa ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die durch eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpergewichts und eine obsessive Angst vor Gewichtszunahme gekennzeichnet ist. Menschen mit Anorexia nervosa haben ein starkes Verlangen, dünn zu sein, und setzen extreme Maßnahmen ein, um Gewicht zu verlieren oder auf einem sehr niedrigen Gewicht zu bleiben. Diese Maßnahmen können umfangreiche Einschränkungen bei der Nahrungsaufnahme, exzessive körperliche Aktivität und manchmal auch den Missbrauch von Abführmitteln oder Diuretika beinhalten.
Ursachen:
Die genauen Ursachen für Anorexia nervosa sind nicht vollständig bekannt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination von biologischen, psychologischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Genetische Veranlagung, neurochemische Ungleichgewichte im Gehirn, bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie Perfektionismus und geringes Selbstwertgefühl sowie gesellschaftliche Einflüsse wie der Druck, dünn zu sein, können alle zur Entwicklung von Anorexia nervosa beitragen.
Symptome:
Die Symptome von Anorexia nervosa können sowohl physischer als auch psychischer Natur sein. Zu den physischen Symptomen gehören ein signifikanter Gewichtsverlust, eine unzureichende Nahrungsaufnahme, extreme Müdigkeit, Schwindel, eine beeinträchtigte Immunfunktion, Muskelschwäche und trockene Haut. Psychische Symptome können eine verzerrte Körperwahrnehmung, eine obsessive Beschäftigung mit Nahrung, Kalorien und Gewicht, Angstzustände, Depressionen, sozialer Rückzug und Stimmungsschwankungen umfassen.
Behandlungen:
Die Behandlung von Anorexia nervosa erfordert eine multidisziplinäre Herangehensweise, die medizinische, ernährungsphysiologische und psychologische Interventionen umfasst. Der erste Schritt besteht darin, eine medizinische Stabilisierung durchzuführen, um das Gewicht und die körperliche Gesundheit des Betroffenen zu verbessern. Dies kann eine stationäre oder ambulante Behandlung erfordern.
Die psychotherapeutische Behandlung spielt eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der zugrunde liegenden psychologischen Probleme, die zur Entwicklung der Erkrankung beigetragen haben. Dies kann Einzeltherapie, Familientherapie oder Gruppentherapie umfassen. Ziel ist es, die Einstellungen und Verhaltensweisen im Zusammenhang mit Nahrung, Gewicht und Körperbild zu verändern und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Zusätzlich zur Psychotherapie kann eine ernährungsphysiologische Beratung helfen, gesunde Essgewohnheiten wiederherzustellen und den Betroffenen dabei zu unterstützen, ein ausgewogenes Gewicht zu erreichen. In einigen Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung erwogen werden, um begleitende psychische Störungen wie Depressionen oder Angstzustände zu behandeln.